Nachruf: Pfarrer Dr. Louis Edakalathur

 

Mitten im Kurpark, idyllisch gelegen im Tal der Fränkischen Saale, hat Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, einen würdigen Platz gefunden. Im Kurhaus Hotel Bad Bocklet wird den Gästen ein erholsamer und entspannter Aufenthalt geboten. Das Kurhaus ist das Zentrum für ganzheitliche Regeneration, Prävention und Orientierung für Körper und Geist. Indische Ayurveda-Spezialisten und Therapeuten aus Kerala/Indien bieten den Gästen alle Ayurveda Anwendungen, wie z.B. Abhyanga Öl-Massage, Shirodhara Öl-Stirnguss, Pinda Sveda oder Kräuterstempelmassage. Die Indikationen zur Ayurveda Anwendung sind vielfältig. Sie reichen von Arthritis, Blutdruck (hoch oder niedrig), über Hautkrankheiten, rheumatische Beschwerden, Magen- und Darmprobleme, Rückenschmerzen, mentaler Stress, Schlaflosigkeit, bis zum Tinnitus. Die Idee zur Anwendung von Ayurveda im Saaletal, direkt an der Balthasar-Neumann-Heilwasser-Quelle, der stärksten Stahlquelle Europas, ist nicht vom Himmel gefallen.

Dem Onkel des Ayurveda Spezialisten Dr. Joseph vom Kurhaus Hotel Bad Bocklet, Pfarrer Louis Edakkalathur, ist die Ayurveda Idee zu verdanken. Louis Edakkalathur ist am 26.11.2022 verstorben, ihm wollen wir hier an dieser Stelle gedenken. Louis ist von Anfang an mit dem Kurhaus verbunden. Er hat geholfen die Ayurveda-Therapeuten zu finden und ihre Familien von unserer Mission zu überzeugen. Ohne seine Unterstützung wären viele nicht in der Lage gewesen, die deutsche Kultur zu lernen und nach Deutschland zu kommen.

Als im 1. Juni 1994 Dr. Louis Edakalathur, Priester der Erzdiözese Thrissur in Kerala, deutschen Boden betrat, hatte er gerade sein Promotionsstudium an der Lateran-Universität in Rom beendet und war bereit, für zwei Jahre in der Diözese Würzburg, in Mainaschaff und Kleinostheim mit unserem derzeitigen Caritasdirektor, Domkapitular Clemens Bieber, mitzuarbeiten. Er hatte schon während seines Studiums in der Pfarrei Retzbach die Sommervertretung für Pfarrer Monsignore Gerold Postler übernommen und da verwundert es nicht, dass er die deutsche Sprache gut beherrschte. Seine sympathische Art und sein kontaktfreudiges Naturell sorgten dafür, dass ihm schnell Sympathien von vielen Menschen entgegenflogen. Im Pfarrhaus waren immer auch Priester und Ordensleute aus anderen Ländern und Kontinenten zu Gast. Seine Weltoffenheit offenbarte sich schnell und sprach sich herum. Seine Heimat hat er dabei nie vergessen. Er organisierte während seines Aufenthaltes in Europa immer Hilfe und Unterstützung für die Dienste der Kirche in seiner Heimatdiözese Thrissur. Das religiöse Leben und insbesondere das Engagement der Kirche im Bereich von Bildung und der Caritas verfolgte er während seines Aufenthaltes in Europa genau.

Als er sich im Mai 1996 von Kleinostheim verabschiedete, um in seine Heimat zurückzukehren, war Pfarrer Louis über viele Jahre hinweg immer wieder ein gern gesehener Gast und Ferienvertreter. Pfarrer Louis wurde eines Tages um Hilfe gebeten, damit sein Neffe Sajan und seine Frau Ansheena, beide erfolgreich examinierte Ärzte mit der zusätzlichen Fachausrichtung Naturheilkunde, als Ayurveda-Mediziner in Deutschland arbeiten können. Pfarrer Louis gelang es, eine Brücke zu bauen in das Caritas-Kurhaus Bad Bocklet. Wenig später konnte er seinen Neffen und dessen Familie an ihrem neuen Wirkungsort besuchen. Darüber hinaus ist es durch seine Kontakte gelungen, Pflegekräfte aus Kerala für die Pflegeeinrichtungen in Bad Bocklet zu gewinnen.

Eine kurze, schwere Erkrankung, aber sicher auch weil seine Kräfte, die er unermüdlich zum Wohle der Menschen einsetzte, verbraucht waren, machte am 26.11.2022 seinem Leben ein Ende.

Gerade jetzt nach der Weihnachtszeit möchten wir diesem selbstlosen wunderbaren Menschen, dem ganz viele jede Menge zu verdanken haben, gedenken. Er hat wahrhaft viele tiefe Spuren hinterlassen.